Veranstaltung: | Sitzung des Studierendenparlaments 24/25 am 12.06.25 |
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Antragsteller*in: | Tobias Haase |
Status: | Eingereicht |
Antragshistorie: | Version 2 |
IA1: Gründung des Referats „Künstliche Intelligenz in Studium und Lehre“ an der Universität Würzburg
Antragstext
Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Hochschullandschaft in rasantem Tempo.
Ob als automatisiertes Feedbacksystem, Prüfungswerkzeug, Lern-/Lehrassistent
oder zum schnelleren Verfassen von Hausarbeiten – KI-Technologien eröffnen neue
Potenziale und werfen zugleich ethische, didaktische, technische, rechtliche und
ökologische Fragen auf. Für uns Studierende entsteht gerade die Chance, mit
(generativer) KI nicht nur zu lernen, sondern auch über Lernprozesse neu
nachzudenken und die entstehenden Angebote mitzugestalten: individualisiert,
adaptiv, kritisch.
Angesichts dieser tiefgreifenden Veränderungen wird ein studentisches Referat
notwendig, das sich den Chancen und Herausforderungen von KI im Studium
strukturiert, interdisziplinär und im engen Austausch mit der Universität
widmet. Ziel ist es, Studierenden fachübergreifend eine Stimme im Diskurs um die
Transformation von Lehren und Lernen durch KI zu geben, Orientierung zu schaffen
und verantwortungsvolle Mitgestaltung zu ermöglichen.
Gemäß §9 Abs. 3 der Geschäftsordnung des Studierendenparlaments gründet das
Studierendenparlament das neue Referat „Künstliche Intelligenz in Studium und
Lehre“.
Der Aufgabenbereich des Referats ist die Vertretung studentischer Interessen im
Zusammenhang mit der Anwendung, Bewertung und Weiterentwicklung von KI-
Technologien in der universitären Lehre an der Julius-Maximilians-Universität
Würzburg.
KI in der Lehre wird dabei als fachübergreifendes, systemisches
Querschnittsthema verstanden – von der Integration in Vorlesungen und
Lernplattformen über Fragen der Prüfungsdidaktik und rechtlichen
Rahmenbedinungen bis zur Nutzung von KI-Systemen als individueller
Lernassistent, persönlicher Wissensspeicher und interaktiver Prüfungssimulator.
Folgende Aufgaben und Themen werden von dem Referat behandelt:
- Beobachtung und Bewertung aktueller Entwicklungen im Bereich KI und deren
Relevanz für Studium und Lehre,
- Vernetzung interessierter Studierender und Lehrender zur Förderung des
interdisziplinären Austauschs und der lehrbezogenen Kommunikation,
- Kritische Reflexion ethischer, nachhaltiger, medienkompetenzbeogener und
datenschutzrechtlicher Fragen im Zusammenhang mit KI-gestütztem Lernen und
Lehren,
- Entwicklung von Leitlinien und Handlungsempfehlungen zum Einsatz von KI-
basierten Tools an unserer Universität,
- Förderung des Einsatzes von KI als persönlicher Lernbegleiter im Kontext
selbstregulierten Lernens, z. B. zur selbstständigen Lernstandsabfrage,
Klausurvorbereitung, Wissensorganisation, oder als digitale
Reflexionshilfe im Studium,
- Zusammenarbeit mit universitären Stellen wie dem Zentrum für
wissenschaftliche Bildung und Lehre, dem Hochschulrechenzentrum, den
Studiendekanaten, Digitalisierungsreferaten, Lehrstühlen, des
Medienkomptenzzentrums oder der Bibliothek zur Förderung einer sinnvollen
KI-Nutzung,
- Einbringen studentischer Perspektiven in hochschulpolitische und
curriculare Diskurse über den Einsatz von KI,
- Zusammenarbeit mit externen Netzwerken, Initiativen oder
Hochschulverbünden auf Landes- und Bundesebene.
Das Referat führt, entsprechend der bisher gelebten Praxis in der
Studierendenvertretung, seine Aufgaben autonom aus. Es ist in öffentlichen
Äußerungen – soweit vorhanden und sachdienlich – an die Beschlüsse des StuPas
gebunden.
Begründung des Initiativcharakters
Innerhalb der nächsten Tage, werden an unserer Universität voraussichtlich einige wichtige Weichen für die zeitnahe Einführung von (generativen) KI-Systemen im studentischen Kontext gestellt und Vorbereitung für den Tag der Lehre 2025 unter dem Thema "Künstliche Intelligenz" getroffen. Wir bereiten schon seit Anfang des Jahres die Etablierung dieses Referats der Studierendenvertretung vor und benötigen nun aber schneller als geplant eine stärkere studentische Stimme, um die studentischen Bedürfnisse und Interessen in die Diskurse einzubringen.
Unterstützer*innen
- Etienne Reiter
- Julian Marder
- Benedikt Gerhard
- Franka Warszawa
- Jonas Keim